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Anhalt, 1929: Die junge Klara übernimmt die Stelle als Hauswirtschaftslehrerin in einer Kinderheilstätte. Als das jüdische Waisenmädchen Tolla zunächst nur vorübergehend in der Einrichtung untergebracht wird, zieht Klara es wie ein eigenes Kind auf. Die politischen Veränderungen verdrängt sie, doch als das Heim in wirtschaftliche Schwierigkeiten gerät, muss sich Klara (inzwischen zur Leiterin aufgestiegen), der Realität stellen: soll sie staatliche Unterstützung suchen, obwohl ihr die nationalsozialistische Ideologie zuwider ist? Und wie soll sie Tolla schützen? Die Autorin lässt die 91-jährige Klara ihre Lebensgeschichte erzählen - inspiriert durch die Erinnerungen ihrer eigenen Großmutter, die diese auf Band gesprochen hat. Obwohl Klaras moralische Zweifel und ihre Ängste thematisiert werden, erscheint sie insgesamt doch als sehr beherrschte, ehrgeizige und widersprüchliche Frau, die seltsam unnahbar bleibt und deren Handeln Fragen aufwirft.