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Der deutsch-französische Jurist, Philosoph und Publizist Michel Friedman (vgl. "Zeitenwende", ID-B 46/20) legt mit "Fremd" ein sehr persönliches Buch vor. In kurzen Kapiteln und in Gedichtform erzählt er, wie er, geboren in Paris, als Kind nach Deutschland kam - in das "Land der Mörder". Seine Eltern hatten durch die berühmte Liste von Oskar Schindler den Holocaust überlebt. Jetzt sind sie traumatisiert und übervorsichtig und geben diese Haltung durch eine übertriebene Fürsorge an ihren Sohn weiter. Dieser fühlt sich wie sie als Außenseiter, auch noch als Jugendlicher und junger Student. Die Angst ist sein Begleiter, er trifft auf offenen und versteckten Judenhass und Ausgrenzung. Beeindruckend und nahegehend, auch gerade wegen der gewählten Erzählform.